Monate: Januar 2016

Wohin geht der Mensch?

Hugo E. Lassalle SJ (1898-1991): Diese Frage ist wohl die Frage unserer Zeit. In verschiedensten Schattierungen kommt sie zum Ausdruck. In den meisten Fällen steht Besorgnis im Hintergrund, Besorgnis nicht nur um einzelne sondern um die Menschheit als Ganzes. Die Menschheit steht an einem Wendepunkt. Das Problem des Weltfriedens ist in erster Linie eine Frage des menschlichen Herzens. In der gegenwärtigen Weltstunde kommt der Mensch nicht zur Ruhe, wenn es ihm nicht gelingt, sich diese neue Dimension, das neue Bewusstsein, zu eigen zu machen. Das muss jeder Mensch selbst tun. Wir sollten nicht weit von uns entfernt suchen, sondern uns bemühen, im täglichen Leben Menschen des Friedens zu sein. Viele Erscheinungen unserer Zeit sind als die Geburtswehen des neuen Menschen anzusehen. Die Menschheit leidet unter dieser Geburt ebenso wie jede Mutter, die ein Kind zur Welt bringt. Gerade an diesem Punkt kommt es auf Meditation an: vor allem die ungegenständliche Meditation wie Zen befähigt uns, den latenten Dualismus und die daraus resultierende Feindschaft mit der Folge des Krieges aufzufangen und das kosmische Ganze als Einheit …

Was ist wirklich?

Ein anstrengender Arbeitstag liegt hinter mir. Ich gehe die Treppe zum Meditationsraum hinunter… In meinen Gedanken tönen noch die Echos von Begegnungen und Gesprächen dieses Tages, und einen Moment zögerte ich, ob ich den Abend nicht doch am PC mit den hängigen Mails verbringen sollte, da stelle ich lächelnd fest, wie mein Körper schon entschieden hat: Er weiss, wie gut mir der wöchentliche Meditationsabend tut…

Biografie von Hugo E. Lassalle

Alles hat mit sozialer Arbeit angefangen Hugo Lassalle wird am 11.11.1898 in Deutschland geboren. Unter dem Eindruck des 1. Weltkriegs tritt er 1921 in den Jesuitenorden ein. Nach Studium und Priesterweihe kommt er 1929 als Missionar nach Japan: „Ich ging nach Japan mit zwei Ideen im Kopf: Im Armenviertel zu wohnen und Zen konkret und praktisch kennen zu lernen.“(Zitate  aus H. Lassalle, Mein Weg zum Zen. Köselverlag, im folgenden als „H. Lassalle“ gekennzeichnet) Wenig später bezieht er ein kleines Mietshaus in einem Slum, in dem Menschen, die 1923 beim großen Erdbeben Hab und Gut verloren haben, unter einfachsten Bedingungen leben. Zusammen mit ein paar Studenten organisiert er zunächst eine Kinderbetreuung mit Unterricht, Gesundheitsfürsorge und Kinderspeisung. „Das Motiv für meine Arbeit im Armenviertel war geprägt durch die schlichte christliche Nächstenliebe, und die sollte nicht theoretisch bleiben, sondern in der Praxis konkret werden, im Leben mit den Armen.“(H. Lassalle) Im Laufe der Zeit entsteht daraus ein stattliches Sozialwerk, das bis heute erfolgreich funktioniert Diese Aktivitäten betreibt Lassalle im Ehrenamt neben seiner Hauptaufgabe: die Lehrtätigkeit an der Sophia-Universität und …

Tag der Stille

„Mit grossem Ernst Zen praktizieren und sich ganz auf Christus einlassen“ (Niklaus Brantschen SJ) Tage der Stille dienen der Einführung und der Übung in die innere und äußere Haltung der gegenstandslosen Schweigemeditation (Zazen). Ein Weg, der auch im Alltag praktiziert werden kann. Texte aus der christlichen Mystik vertiefen das Verstehen und der abschließende Austausch mit andern Teilnehmern ergänzt die eigene Erfahrung. Wir regenerieren in der Stille an Körper, Seele und Geist und gehen erfrischt in den Alltag. Samstag 10.00 – 16.30 Uhr (9.15 Uhr Einführung für Erstteilehmende) Ort und Anmeldung: CELLA Freiburg