Aus dem Tagebuch einer Freiwilligen Helferin in einem Flüchtlingslager in Lesbos/Griechenland. Februar 2016: Ich habe meine Pläne geändert und die Nachtschichten im Verteilerzelt von Moria übernommen. Die Menschen kommen völlig durchnäßt und unterkühlt aus den Booten. Es muss schnell gehen. Wir teilen trockene Kleidung und andere notwendige Sachen an sie aus. Vor einigen Nächten standen vielleicht zwanzig kleine Kinder vor uns, triefend nass und eiskalt. Es war das totale Chaos. Ein kleines Mädchen schrie markerschütternd, ununterbrochen. Jemand sagte mit Hilfe eines Übersetzers, sie schreie schon die ganze Überfahrt, weil sie ihren Bruder wieder haben will. Wir erfahren nicht, was mit ihrem Bruder geschehen ist. Gestern Nacht dagegen war es ganz ruhig. Dann wird uns klar: Es ist ruhig, weil keines der Boote die Überfahrt aus der Türkei nach Griechenland geschafft hat. Tatsächlich sind in dieser Nacht etwa hundert Menschen, unter ihnen viele Kinder, ertrunken. Quelle: Dieter Duhm, Flüchtlingshilfe – das Bild internationaler Solidarität – in: Nachrichten und Gedanken aus Tamera, Februar 2016. zum Artikel Das ganze Tagebuch von Dara Silverman im Orginal (englisch): hier …