Hugo E. Lassalle, Mein Weg zum Zen.
Lassalle (1898-1990) wurde in Deutschland in eine französisch-protestantischen Familie hineingeboren und trat mit 20 Jahren den Jesuiten bei. Er studierte Philosophie und Theologie, wurde zum Priester geweiht und hatte den Wunsch, im Rahmen der Afrikamission seines Ordens, auf einer Leprastation zu arbeiten. Die Oberen sandten ihn jedoch 1929 nach Japan. Aufgenommen wurde er an der Hochschule der Jesuiten in Tokio – Universitas Sedis Sapientiae – später Sophia-University genannt. Diese katholische Universität (Joshi Daigaku) war 1913 gegründet worden und zählt heute ca. 1`500 Dozenten und 12`000 Studenten für Bachelor, Master und Ph.D. Lassalle unterrichtete Deutsch, später an der Universität von Hiroshima auch Religionswissenschaften. Buddhismus und Shintoismus hatten in dieser Zeit schon an Durchsetzungskraft und Glaubwürdigkeit verloren und die Kriegsjahre sowie Erdbeben, Armut und allgemeine Orientierungslosigkeit den Boden für die christliche Missionstätigkeit bereitet. Lassalle wollte in den Slums von Tokio wohnen und begann den Aufbau einer sozialen Einrichtung mit einem Kinderheim, einer Bibliothek, einem kleinen Operationssaal, einem Krankenzimmer und Unterrichtszimmern. Und er hatte die Idee, den Studenten der Sophia Universität in dem nach amerikanischem Muster genannten „Settlement“ …