Japanische Grüsse
Monika Risse, Kyoto im Oktober 2018 Warum ich immer wieder nach Kyoto gehe, werde ich oft gefragt. Um es vorwegzunehmen: Nein, ich habe keinen Liebhaber da! Und es gibt Stimmen, die sagen, ich würde es machen, damit ich unsere unglaublich riesige Hecke im Herbst nicht schneiden müsste. Auch das ist nur der kleinste Teil der Wahrheit. Auf Japanisch würde ich auf die Frage nach dem Warum erst einmal ein langgezogenes: „Sooo des neeeeeeeeeeeee…“ antworten, was in etwa heisst: „Hmmmm, lass mich mal darüber nachdenken…“. Auch ich frage mich immer mal wieder, was es denn eigentlich ist, das mich hierher zieht. Und wenn ich dann da bin, ist die Antwort ganz einfach: Wegen dem Japangefühl! Das zu beschreiben ist schon etwas schwieriger, damit es nachvollziehbar wird, aber ich will es versuchen: Da sind erst mal die Menschen, die mir so freundlich, aufmerksam und achtsam erscheinen. Ein Nicken als Radfahrer oder Fussgänger als Zeichen: Ich habe wahrgenommen, dass du mir den Vortritt lässt, oder dass ich dir gerade den Weg abgeschnitten habe. Und entgegen dem Klischee erlebe …